Die Windows 10-Sicherheitsfunktion Sandbox öffnet eine abgeschottete Umgebung, in der sich gefahrlos eventuell verseuchte Archive öffnen oder Dateien ausführen lassen.
Die Sandbox von Windows 10 sollte den Anwender eigentlich gleich nach dem ersten großen Update bereitstehen. Allerdings hat die gesicherte Umgebung entweder einfach nicht funktioniert, ließ sich nicht einrichten oder wollte ein englisches System. Nach vielen Updates scheint es Microsoft aber nun geschafft zu haben: sie funktioniert – sofern man sie richtig einrichtet!
Sandbox selbst einrichten
Eine Voraussetzung für die Windows 10 Sandbox ist die aktive BIOS-Unterstützung für die Virtualisierung. Das können zwar inzwischen die meisten BIOSe, aber oft ist die Funktion nicht aktiv. Das ist natürlich von PC zu PC verschieden. Eine sehr ausführliche deutsche Anleitung für die Aktivierung der Virtualisierung auf PCs von HP, Dell, Asus, Acer bietet die Seite Bluestacks.
Windows Feature aktivieren
Die gesicherte Box ist nicht standardmäßig in Windows aktiviert. Daher muss man sie erst einschalten. Das geht über das Suchfeld mit „Windows-Features“ und der App „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“. Ganz unten im Fenster reicht bei „Windows Sandbox“ das Setzen des Häkchens und ein Klick auf „OK“. Danach besteht Windows 10 auf einen Neustart, welchen man ausführen muss.
Das sicheres Mini-Windows in Windows 10
Über das Suchfeld und „Sandbox“ wird nun die App „Windows Sandbox“ zum Start angeboten. Nach dem Start zeigt sich in der Regel relativ lange nur ein rechteckiges blaues Feld. Das heißt, die Box wird geladen. Je nach PC-Power dauert das recht lange. Danach sollte sich ein Mini-Windows im Fenster zeigen, welches sich aber beliebig groß ziehen lässt. Über den darin installierten Edge-Browser lassen sich gefährliche Links öffnen oder Dateien ausprobieren. Startet dort etwa eine Ransomware und verschlüsselt alles, lässt sich die Box einfach schließen und den eigentlichen Windows-System ist nichts passiert. Ein kleiner Test mit der Software RanSim von KnowBe4 (Achtung: der Download wird oft als Virus blockiert!) zeigt, dass 10 simulierte Ransomware-Attacken in der Box ohne weiteres erfolgreich sind. Allerdings gibt es dort keine aktiven Schutzfunktionen. Mit den hier genannten klassischen Schutzfunktionen von Windows 10, wie sie der Virus-Hilfe.info-Artikel „Win10: Alle Sicherheitsfunktionen scharfschalten“ vorstellt, zeigte der Test 10 von 10 abgewehrte Attacken.
Alte PCs sind zu langsam
Alte PCs mit wenig Speicher schaffen es nicht ein Mini-Windows innerhalb Windows anzuzeigen. Wer aber unbedingt eine Sandbox braucht die auch auf etwas schwächeren PCs funktioniert, kann das kostenlose Tool Sandboxie nutzen.
Schutz-Software mit Sandbox-Funktion kaufen
Eine Sandbox in der Security-Software wird meist nur in Unternehmenslösungen angeboten. Eine Ausnahme ist hier zum Beispiel Avast Premium * Security. In der Desktop-Version steckt bereits ein vollwertiges Sandbox-Modul!
Auch wenn die Premium Version etwas Geld kostet: Wenn Sie Ihren Strom- oder Gasanbieter bei unserem Partner Hell und Warm.de wechseln, haben Sie das nötige Geld schnell parat!
Aufmacherbild: 200 Degrees auf Pixabay.com
Galerie zum Thema Sandbox unter Windows 10